Die Wirtschaftspraxis stellt sich in der Regel in komplexen und vielgestaltigen Problemzusammenhängen dar. Wer sie als Lehrer seinen Schülern verständlich machen will, stößt mit dem Versuch, dies lediglich über die Präsentation deskriptiven Wissens zu leisten, rasch auf Probleme, die letztendlich darin münden, dass es den Lernenden u. U. nicht gelingt, wirtschaftsbezogene Theorie und Praxis als eine notwendige Einheit zu erleben.
Im nachfolgenden Beitrag soll eine Möglichkeit zur Überwindung des häufig nur unzureichenden Praxisbezugs der ökonomischen Bildung und ihrer sinnhaften theoretischen Erhellung durch den unterrichtlichen Einsatz von Fallstudien vorgestellt werden. Dabei wird die Arbeit mit Fallstudien zugleich als wichtiges Element der Lehrerbildung selbst verstanden. Anders ausgedrückt, es ist kaum zu erwarten, dass Lehrer aktive und partizipative Formen des Lehrens und Lernens im Unterricht Einsetzen, wenn diese in ihrer eigenen Ausbildung keine Rolle gespielt haben.