Open-Space

Ilona Böttger

Inhalt

Kurzbeschreibung
1. Portrait der Methode
2. Regeln der Open-Space-Methode
3. Literatur
3.1 sowi-online-Literatur
4. Links ins Netz

 

Kurzbeschreibung

Open Space ist ein Großgruppenverfahren, bei dem 20 bis 1000 Menschen an einem Thema bzw. einer Problemlösung arbeiten. Das einzige, was festgelegt ist, ist das Rahmenthema der Open-Space-Konferenz, bei dem es sich um ein wirklich relevantes Thema handeln muss, an dem Menschen miteinander arbeiten möchten. Ansonsten ist die Methode nach dem Kernprinzip der Selbstorganisation konzipiert. Vorgegeben ist lediglich ein einfacher Rahmen sowie eine zeitliche Struktur. Die Tagesordnung wird von den Teilnehmenden zu Beginn der Konferenz selbst erstellt, diese sind die Hauptakteure der Konferenz. Jedes Thema, das von einem Teilnehmer im Kontext des Oberthemas für wichtig erachtet wird, wird behandelt, sofern dieser die Diskussion dafür in die Hand nimmt und sich weitere Interessenten zur Arbeit an der Thematik finden. Die Methode eröffnet viel Raum für kreative Prozesse, Open Space soll Spaß machen. Die Teilnehmenden sind für das Ergebnis und für den Inhalt ebenso wie für den Lernprozess, die Kommunikation und die Kultur einer solchen Konferenz verantwortlich.

1. Portrait Open-Space

Open Space ist ein Großgruppenverfahren, bei dem 20 bis 1000 Menschen an einem Thema bzw. einer Problemlösung arbeiten. Entwickelt wurde die Methode Mitte der 80er Jahre in den USA von Harrison Owen, einem Organisationsberater. Ausgehend von der Erfahrung, dass auf Tagungen und Konferenzen die meiste Energie und der intensivste Austausch in den Kaffeepausen stattfindet, hat Owen den Prozess der unstrukturierten Kaffeepause hinterfragt, um daraus etwas für die Gestaltung von Seminaren zu lernen. Ergebnis ist die Open Space Methode, die nach dem Kernprinzip der Selbstorganisation konzipiert ist. Vorgegeben ist lediglich ein einfacher Rahmen sowie eine zeitliche Struktur, die einen reibungslosen Ablauf garantiert. Die Tagesordnung wird von den Teilnehmenden zu Beginn der Konferenz selbst erstellt, diese sind Hauptakteure der Konferenz. Jedes Thema, das von einem Teilnehmer im Kontext des Oberthemas für wichtig erachtet wird, wird behandelt, sofern dieser die Diskussion dafür in die Hand nimmt und sich weitere Interessenten zur Arbeit an der Thematik finden. Diese Methode eröffnet viel Raum für kreative Prozesse, Open Space soll Spaß machen. Die Teilnehmenden sind für das Ergebnis und für den Inhalt ebenso wie für den Lernprozess, die Kommunikation und die Kultur einer solchen Konferenz verantwortlich. Das einzige, was festgelegt ist, ist das Rahmenthema. Hierbei muss es sich um ein wirklich relevantes Thema handeln, an dem Menschen miteinander arbeiten möchten.

Dann wird die Konferenz eröffnet. Die Teilnehmenden sitzen in einem großen Kreis und werden zunächst in die wichtigsten Grundsätze der Open-Space-Methode eingeführt (siehe unten). Dann wird das inhaltliche Programm der nächsten Tage mit allen gemeinsam erarbeitet. Jeder Teilnehmer wird eingeladen, eine eigene Thematik, für die er ein besonderes Engagement empfindet, im Kreisinneren anzukündigen, diese auf ein Blatt Papier zu schreiben, seinen Namen darunter zu setzen und das Blatt an eine Informationswand, die sich im Raum befindet, aufzuhängen. An der Wand sind Raum- und Zeitangabe für die Arbeitsgruppen enthalten. Sind alle Themen an der Zeit- und Raumwand angebracht, wird der Marktplatz eröffnet. Alle Teilnehmenden tragen sich nun bei den Themen ein, bei denen sie mitarbeiten möchten.

Dann beginnt die selbst organisierte Arbeit in den Arbeitsgruppen. Wie die Gruppe arbeitet, ist ihr überlassen. Einzige Vorgabe ist die Erstellung eines Ergebnisprotokolls. Dieses wird nach Beendigung der Arbeitsgruppe an einer "Nachrichtenwand" veröffentlicht.

Jeweils abends und morgens sowie am Schluss der Veranstaltung trifft sich die ganze Gruppe im Kreis. Hier werden Erfahrungen und Eindrücke ausgetauscht und am Ende der Konferenz weitere Verabredungen getroffen. Kurz vor dem Schluss der Konferenz bekommen alle Teilnehmenden eine Dokumentation mit den Ergebnissen aller Arbeitsgruppen in die Hand.

2. Regeln der Open-Space-Methode

Eine wichtige Regel der Open Space Methode ist Das Gesetz der zwei Füße. Dieses beinhaltet Freiheit und Selbstverantwortung der Teilnehmenden. Jeder Teilnehmer, mit Ausnahme der Themen-Initiatoren, hat das Recht, eine Arbeitsgruppe oder eine Interaktion zu verlassen, wenn er das Gefühl hat, in dieser Situation nichts zu lernen oder nichts beitragen zu können. Damit bestimmt jeder über Inhalt und Form mit und ist verantwortlich für die Effizienz für sich und die andern.

Es gibt Hummeln und Schmetterlinge. Hummeln sind diejenigen Personen, die sich die Freiheit nehmen, von einer Gruppe zur anderen zu fliegen, sich zu vertiefen, weiterzufliegen und so von einer Gruppe zur anderen befruchtend zu wirken. Schmetterlinge nehmen es leichter, sie fliegen ebenfalls von einem Thema zum anderen, vertiefen sich aber in keins. Man findet sie auch auf der Terrasse oder im Garten. Sie dienen als Zentrum von Leichtigkeit, Spaß und Erholung.

Es gibt vier Richtlinien des Open Space:

  • Die da sind, sind genau die Richtigen.
  • Was immer auch geschieht, es ist das Einzige, was geschehen kann.
  • Es fängt an, wenn die Zeit reif ist.
  • Vorbei ist vorbei.

3. Literatur

Maleh, Carole (2000): Open Space: Effektiv arbeiten mit großen Gruppen. Ein Handbuch für Anwender, Entscheider und Berater, Weinheim und Basel.

Petri, Katrina (1998): "Open Space Technologie" oder: "das Wunder der Kaffeepause". In: Apel, Heino/ Dernbach, Dorothee/ Ködelpeter, Thomas/ Weinbrenner, Peter (Hrsg.): Wege zur Zukunftsfähigkeit - ein Methodenhandbuch. Stiftung Mitarbeit, Bonn, S. 94-104.

Rogge, Klaus I. (2001): Selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Lernen in Großgruppe mit der open-space-Technologie. sowi-online-Originalbeitrag.

sowi-online Originalbeitrag

(c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld

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