Pro-Contra-Debatte

Ilona Böttger

Inhalt

1. Portrait Pro-Contra-Debatte
2. Typische Anwendungsfelder
3. Hinweise zur praktischen Umsetzung
4. Literatur

1. Portrait Pro-Contra-Debatte

Die Pro und Contra Debatte ist ein Streitgespräch, in dem ein konfliktreiches Thema von allen Seiten beleuchtet wird. Es geht bei dieser Debatte nicht darum, den "Gegner" durch bessere Argumente zu schlagen, vielmehr soll ein Thema facettenreich erschlossen werden. Unter-schiedliche Meinungen und konträre Perspektiven werden mit dem Ziel zusammengetragen, sich mit verschiedenen Sichtweisen auseinander zu setzen.

Die Teilnehmer sammeln in zwei Gruppen zu einer These oder einem Streitpunkt Argumente zur Begründung ihres Standpunktes. Eine Gruppe sammelt Pro-Argumente, die andere Grup-pe sammelt Contra-Argumente. Die Gruppenbildung kann nach Zufallsprinzip oder auch nach individuellen Wünschen erfolgen. Es ist durchaus erwünscht, Positionen zu vertreten, die nicht mit der eigenen Meinung identisch sind. So können festgefahrene Positionen verlassen werden und die Thematik wird neu durchdacht. Nach der Sammlung der Argumente in den Kleingruppen erfolgt eine Diskussion mit Vertretern der Kleingruppen. Diese tragen abwech-selnd ein Pro- und ein Contra-Argument vor. Anschließend erfolgt eine Diskussion im Ple-num, dann wird die Methode reflektiert (vgl. Lipp/Will, S.67ff., Brauneck u.a., S. 55).

2. Typische Anwendungsfelder

Mit der Methode kann ein Unterrichtsthema bearbeitet werden, das Verfahren kann aber auch in realen Situationen eingesetzt werden, wenn die Diskussion zu einem Thema festgefahren ist (vgl. Hops 1997, S. 2).

3. Hinweise zur praktischen Umsetzung

Befinden sich in den Kleingruppen mehr als sechs Teilnehmer, bestimmt die Gruppe, wer im ersten Teil der Diskussion die Argumente vorträgt. Bei bis zu sechs Personen pro Kleingruppe können sich alle an der Debatte beteiligen.

Es ist darauf zu achten, dass die Gruppenteilnehmer in der Diskussion die eingenommenen Positionen beibehalten, auch wenn das manchmal schwer fällt.
Zeit: 60 - 90 Minuten.

4. Literatur

Hops, Alexandra (1997): Pro und Contra. In: Grundlagen der Weiterbildung (GdW-PH 23).

Lipp, Ulrich/ Will, Hermann (1996): Das große Workshop-Buch. Konzeption, Inszenierung und Moderation von Besprechungen und Seminaren.

Brauneck, Peter/ Urbanek, Rüdiger/ Zimmermann, Ferdinand (1997): Methodensammlung. Anregungen und Beispiele für die Moderation, Landesinstitut für Weiterbildung (Hrsg.), Soest.


sowi-online Originalbeitrag

(c) 2001 Ilona Böttger, Berlin; (c) 2001 sowi-online e. V., Bielefeld

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