Soll die Türkei ein Mitglied der EU werden? Eine Podiumsdiskussion für die gymnasiale Oberstufe

Andreas Dietz

Inhalt

1. Einleitung
2. Podiumsdiskussionen mit Schülerinnen und Schülern im Unterricht
3. Konzeption eines Podiums zur Frage des EU-Beitritts der Türkei
4. Ausgewählte Materialien
4.1 Material für die Befürworter eines Beitritts der Türkei zur EU
4.2 Material für die Gegner eines Beitritts der Türkei zur EU
4.3 Material zu historischen und kulturellen Hintergründen
4.4 Material zur gesellschaftlichen und politischen Vereinbarkeit
4.5 Material zu ökonomischen und strategischen Aspekten
4.6 Aus dem Gesprächsleitfaden für den Moderator
5. Literatur

1. Einleitung

Im Mai 2004 traten zehn neue Mitgliedsländer der Europäischen Union bei. Im April 2005 stimmte das EU-Parlament der Aufnahme von Bulgarien und Rumänien zu. Beitrjttstermin ist voraussichtlich das Jahr 2007. In diesem Herbst schließlich sollen die offiziellen Beitrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union und der Türkei beginnen. Am Ende eines solchen langjährigen Verhandlungsprozesses stand bisher immer die Vollmitgliedschaft des jeweiligen Kandidatenlandes Ob dieser Automatismus auch im Falle der Türkei greift, bezweifeln viele. Zu groß seien die kulturellen Differenzen, zu gewagt eine Überdehnung der EU, warnen die einen. Von wirtschaftlichen Vorteilen und reformerischen Idealen schwärmen die anderen. Besonders vor dem Hintergrund des vorerst gescheiterten Verfassungsvertrages wird um die Prioritäten der EU (Erweiterung oder Integration) erneut gestritten.

In dieser - auf zwei Einzelstunden angelegten - Unterrichtsreihe sollen Schülerinnen und Schüler eine Podiumsdiskussion vorbereiten und durchführen Ziel soll sein, Pro- und Contra-Argumente zu sammeln und gegenüberzustellen um eine auf solidem Wissen basierende politische Urteilsbildung zu ermöglichen, die über Vorurteile hinausgeht. Die Podiumsdiskussion ermöglicht zudem die Erfahrung einer Atmosphäre demokratischen Umgangs in einer formalisierten Gesprächssituation. Schülerinnen und Schüler schlüpfen in Rollen von Politikern und Experten. Sie üben so die Übernahme von Perspektiven auch der jeweils anderen Partei. Das Podium ist zudem ein Ort von Kontroversität, wie sie spätestens seit dem Beutelsbacher Konsens für den politischen Unterricht immer wieder gefordert wird.

Die vorgestellte Unterrichtsreihe wurde im April 2005 in vier zehnten Klassen des Zabel-Gymnasiums in Gera (Thüringen) durchgeführt. Sie lässt sich problemlos in das übergreifende Thema Europapolitik bzw. Europäische Integration einfügen. Zugrunde liegt der Reihe die methodische und inhaltliche Anregung eines Lehrbuchs im Buchner-Verlag: "Europa im 21. Jahrhundert" (Handwerger 2003: 160- 166). Leider ist die dort vorgeschlagene Methode der Podiumsdiskussion nicht ausreichend erläutert. Auch handelt es sich bei der Podiumsdiskussion um eine bisher wenig im Unterricht eingesetzte Methode. Ich habe daher eigene Erfahrungen in der Planung und Durchführung von Podiumsdiskussionen aus ehrenamtlicher Tätigkeit[/S.354:] in der außerschulischen politischen Bildung genutzt, um die Methode für den Unterricht praktikabel zu machen. Gleichzeitig liegt eine für die praktische Planung hilfreiche Dokumentation der Talkshow, einer dem Podium verwandten Methode von Hans-Werner Kuhn vor (Kuhn 2004: 117-144) sowie ein Beitrag von Klaus- Peter Hufer in Sowi-Online (Hufer 2001). Letzterer zielt allerdings nicht darauf ab, Schülerinnen und Schüler in der Rolle von Diskutanten agieren zu lassen, sondern echte Experten und Politiker einzuladen (knapper auch Hufer 2000: 130).

Auf eine ausführliche inhaltliche Analyse zur Frage des EU-Beitritts der Türkei soll hier verzichtet werden. Diese Arbeit wurde bereits in früheren Ausgaben dieser Zeitschrift von Petra Zimmermann-Steinhart (2003: 89-97) und Martin Große Hüttmann (2005: 149-161) geleistet. Nach einer knappen Darstellung der Ziele und wesentlicher Planungsaspekte zur Podiumsdiskussion findet sich hier ein erläutertes Ablaufschema der beiden Unterrichtsstunden mit ausgewählten Materialien: Die jeweils mit ursprünglicher Quellenangabe versehenen Zitate sind - mit einer Ausnahme (dem Interview mit Ozan Ceyhun in der taz) - auch im o.g. Lehrbuch sowie im GWP-Beitrag von Zimmermann-Steinhart enthalten. Weiterhin ist ein Vorschlag für die Erarbeitung eines Gesprächsleitfadens für den Moderator des Podiums angefügt. Er enthält auch Anregungen zur Einrichtung von Rollen, die die Schüler auf dem Podium einnehmen. Die Unterrichtsmaterialien sind hier aus Platzgründen nur exemplarisch abgedruckt. Sie sind jedoch vollständig und als fertige Kopiervorlagen im Internet verfügbar (http://www.zsl.uni-halle.de/didaktischer-koffer/).

2. Podiumsdiskussionen mit Schülerinnen und Schülern im Unterricht

Sucht man eine knappe und dennoch klare Definition der Podiumsdiskussion, bietet sich folgende Ausführung von Hufer (2001) an: "Bei der Podiumsdiskussion werden bei einem aspektreichen Thema unterschiedliche, auch konträre politische und/oder weltanschauliche Positionen und Interessen einander gegenübergestellt. In einem von einem Moderator/einer Moderatorin geleiteten Gespräch werden Gegensätze herausgearbeitet und Möglichkeiten der Annäherung gesucht. Die Zuhörer/innen erhalten im Verlauf der Diskussion Gelegenheit, sich mit ihren Fragen und Widersprüchen in das Gespräch einzuschalten."

Die Methode eignet sich für sämtliche gesellschaftlich, wissenschaftlich oder politisch relevanten Probleme mit unterschiedlichen Sichtweisen und Standpunkten. Es werden Repräsentanten dieser Sichtweisen miteinander in eine Diskussion gebracht, um das Problem umfassend zu beleuchten und aus der Kontroverse heraus zu möglichen Lösungsansätzen oder zumindest zu einer erweiterten Perspektive zu gelangen. Das gilt nicht nur für die geladenen Diskutanten, sondern vor allem auch[/S.355:] für das Publikum. Räumlich ist ein Podium so arrangiert, dass der Moderator und die Diskutanten dem Publikum frontal gegenüber sitzen. Den zeitlichen Ablauf betreffend nennt Hufer die beiden obligatorische Phasen: Zunächst "werden die unterschiedlichen Meinungen artikuliert, es wird nachgefragt, widersprochen öffentlich nachgedacht und - idealerweise - eine Lösung gesucht, die von möglichst vielen der auf dem Podium Anwesenden getragen werden kann." (ebenda) Diese Phase ist eine podiumsinterne Runde. Danach beteiligt sich das anwesende Publikum mit Fragen und Einwänden am Gespräch. Die Rolle des Moderators ist hierbei von ausschlaggebender Bedeutung. Alle auf dem Podium anwesenden Diskutanten sollen gleichmäßig zu Wort kommen, um die Diskussion persönlich und inhaltlich auszubalancieren. Eine Kunst ist es geradezu, alle Gesprächsfäden in der Hand zu behalten, die Redebeiträge gerecht zuzuweisen und gleichzeitig auf die Zeit zu achten. Der detaillierte Ablauf einer Podiumsdiskussion folgt oft neun Schritten: 1. Begrüßung des Publikums, 2. Einleitung bzw. Problemaufriss durch den Moderator, 3. Kurzvorstellung der Diskutanten durch den Moderator, 4. Kurzes Eingangsstatement jedes Diskutanten, 5. Längeres durch den Moderator gelenktes Gespräch (Phase I), 6. Öffnung des Podiums für Fragen und Einwände aus dem Publikum (Phase II), 7. Abschlussrunde: persönliches Fazit jedes Diskutanten, 8. Kurze Zusammenfassung bzw. pointiertes Resümee des Moderators, schließlich die Verabschiedung der Gäste und des Publikums.

Obwohl die Podiumsdiskussion eine schon klassische Form der außerschulischen politischen Bildung ist, etwa bei der Tätigkeit von politischen Stiftungen und Vereinen, und obwohl die zentralen didaktischen Ziele - Abbildung einer Kontroverse, die damit verbundene Information über die verschiedenen Argumente, Interessen und Standpunkte sowie die Meinungs- und Willensbildung der Zuhörenden (Hufer 2001) - nach einer Anwendung im Unterricht verlangen, hat die Methode in die Schule bisher kaum Einzug gehalten. Eine noch größere Herausforderung ist meines Erachtens die Durchführung eines Podiums mit Schülerinnen und Schülern. Der Reiz liegt in der Kopplung der Ziele der Methode mit dem Training der Fähigkeit zur Perspektivenübernahme.

Lernenden fällt es gewöhnlich schwer, sich in die Gedankenwelt eines Politikers hineinzudenken und seine Sichtweise zu übernehmen - besonders dann, wenn es sich um eine zur eigenen konträre Meinung handelt. Der Perspektivenwechsel "stellt eine Denkoperation dar, die die meisten Schüler und Erwachsenen überfordert." (Breit 1999: 384) Auf dein Podium können Schülerinnen und Schüler aber angehalten werden, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen Selbst im Publikum erfahren Lernende unterschiedliche Perspektiven allein durch die Konfrontation mit ihnen und - durch geschickte Moderation - das gleichberechtigte Nebeneinander dieser Standpunkte. "Entwickeln sie dabei Verständnis für Denk- und Handlungsweisen mehrerer Akteure, dann wird ihnen eine einseitige und unüberlegte Parteinahme erschwert. Bei der Suche nach einer Handlungsorientierung können sich die Lernenden nicht mehr auf ihr Gefühl verlassen […] Der Perspektivenwechsel bewirkt die Distanz zu spontanen oder vorgeformten Urteilen, denen unreflektiert gefolgt wird, und fördert damit die Eigenständigkeit des politischen Denkens und Handelns." (ebenda) Beobachten konnte ich diese Wirkung während der Durchführung der hier vorgestellten Unterrichtsreihe, als die nach der Diskussion eingeholten Stimmungsbilder der Klassen mit den zu Beginn festgehaltenen in einer Refle[/S.356:]xionsphase verglichen wurden. Verschiebungen zwischen Ja- und Nein-Stimmen sowie Enthaltungen haben die Schülerinnen und Schüler selbst auf die nun breitere sachliche Grundlage der Meinungsbildung zurückgeführt. In politisch homogenen Lerngruppen werden durch den Zwang der Methode die unterschiedlichen Standpunkte als Kontroverse abgebildet. Kontroversität, politische Urteilsbildung und Perspektivenübernahme bilden damit eine Trias von Bezugspunkten zur didaktischen Begründung des Podiums im Unterricht.

Eine Podiumsdiskussion unterscheidet sich ganz wesentlich von einer Talkshow, die ebenfalls bereits mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt und dokumentiert wurde (Kuhn 2004: 117-144). Beide Methoden sind zwar eng miteinander verwandt. Doch während die Talkshow im Unterricht versucht, die mediale Inszenierung nachzuempfinden (mit allen markanten Merkmalen wie Emotionalisierung, Personalisierung und Inszenierung von Politik), ist ein Podium bestimmt durch sachliche Argumentation und demokratische Umgangsformen. Hans-Werner Kuhn begründet einerseits die Relevanz der Talkshow für den Unterricht mit der Faszination der Schülerinnen und Schüler an diesem Format. Andererseits sieht er dabei auch die Gefahr, dass dadurch ihr didaktischer Sinn verloren geht (Kuhn 2004: 119). Diese Ambivalenz soll durch Konzentration auf politische, themenbezogene und informative Merkmale der Talkshow im Politikunterricht aufgelöst werden (ebenda: 121). Wenn es also zweifelhaft ist, ob Unterhaltung überhaupt eine Aufgabe von Schule und Unterricht sein kann, muss überlegt werden, ob die methodische Entscheidung nicht gleich zugunsten der Podiumsdiskussion getroffen werden kann. Der Beitrag Kuhns kann aber dennoch für die Planung von Podiumsdiskussionen anregend sein, denn die Vorbereitungsphase (etwa die Bearbeitung von Material in Kleingruppen, dort auch die Entscheidung über die Akteure auf dem Podium) sowie die Reflexion (über das Befinden der Rollenträger sowie das Potenzial der Methode) können unmittelbar übernommen werden.

3. Konzeption eines Podiums zur Frage des EU-Beitritts der Türkei

Die Podiumsdiskussion zur Frage des EU-Beitritts der Türkei ist auf zwei einzelne Unterrichtsstunden angelegt. Dabei dient die erste Stunde der Einführung in die Methode sowie der inhaltlichen Vorbereitung, die zweite Stunde schließlich der eigentlichen Diskussion mit anschließender Reflexion. Beide Stunden sind im folgende vorgestellt; die einzelnen Arbeitsschritte sind erläutert.

Erste Stunde
Phase Arbeitsschritte Material/Medien
Einstieg ca. 5 min Beschreibung und Interpretation einer Karikatur oder Verwendung eines aktuellen Zeitungsartikels. Folie: Karikatur oder Zeitungsartikel
Erste Stellungnahmen ca. 5-10 min
  • Einige Schüler sollen ihre Meinung zum möglichen EU-Beitritt der Türkei äußern und begründen.
  • Per Stimmungsbarometer an der Tafel erhalten dann alle die Möglichkeit, sich zur Frage zu positionieren. Das Ergebnis ist für die Klasse sichtbar (zum Stimmungsbarometer siehe Gugel 2000: 177).[/S.358:]
Tafel
Zielorientierung und Organisation ca. 5 min Erläuterung des Vorhabens: Podiumsdiskussion als Methode der Erörterung von politischen und wissenschaftlichen Fragen. Ein Gegenstand wird aus mehreren Blickwinkeln betrachtet; unterschiedliche Meinungen werden vorgestellt
Bildung von Vorbereitungsgruppen:
  • Experten: Historische und kulturelle Aspekte
  • Experten: Gesellschaftliche und politische Vereinbarteit
  • Experten: Wirtschaftliche und strategische Aspekte
  • Politiker: Befürworter des Beitritts
  • Politiker: Gegner des Beitritts
Vorstellung der Vorstellung der Materialien/Arbeitsauftrag
Folie: Ablauf eines Podiums
Folie: Karikatur eines missglückten Podiums
Erarbeitung ca. 25 min Die Gruppen analysieren die Texte in Hinblick auf Argumente und Informationen
Sie bestimmen je einen Vertreter für das Podium (sowie einen Stellvertreter)
Materialien mit Argumenten für die Gruppen
Hausaufgabe
Jede Gruppe erstellt eine Folie mit einer Kernaussage die der Vertreter auf dem Podium nutzen kann. Schreibfolien, Folienstifte
Ein Schüler besorgt Pappbecher und Mineralwasser, um das Podium spielerisch wirklichkeitsnah zu gestalten.  
Die Diskutanten bereiten sich vor. weiße Karteikarten
Der Lehrer bereitet Namensschilder vor und dichtet für die Podiumsgäste Biografien (Z.B. Grüne/MdB, EVP/Mep, Prof. etc.). Er muss sie als Moderator schließlich in ihrer Rolle vorstellen. Gesprächsleitfaden für den Moderator
Plakate für die Schulöffentlichkeit
(Es ist auch denkbar, dass sich die Schüler selbst eine Biografie ausdenken. Ebenso kann ein Schüler die Rolle des Moderators übernehmen. Er muss dann allerdings im Vorfeld besondere Unterstützung erfahren. Es wurde in einer leistungsstarken Klasse erfolgreich ausprobiert)  
Zweite Stunde
Phase Arbeitsschritte Material/Medien
Zielorientierung und Organisation ca. 5 min Der Raum wird für das Podium hergerichtet.
Die Klasse erhält die Aufgabe, sich während der Diskussion Argumente zu notieren, die sie überzeugen.
Sie wird auf ihre Rolle als Publikum eingeschworen.
Getränke, Namensschilder, ein Projektor in Reichweite des Moderators
Podiumsdiskussion ca. 30 min
  1. Eröffnung des Podiums durch den Lehrer (bzw. einen Schüler) in seiner Rolle als Moderator: Begrüßung des Publikums, Vorstellen der geladenen Experten und Politiker, Erläutern des Ablaufs
  2. Jedes Podiumsmitglied gibt ein kurzes Eingangsstatement. Der Moderator gibt dabei jedem nacheinander das Wort.
  3. Der Moderator stellt jedem Experten eine spezielle Frage.
  4. Das Publikum darf Fragen an die Experten stellen[/S.358:] sowie die Diskussion mit eigenen Argumenten anreichern. (Die Schüler sollen in der Diskussion als authentisches Publikum auftreten, das die Podiumsmitglieder applaudierend unterstützt bzw. kopfschüttelnd sein Missfallen zum Ausdruck bringt etc.)
  5. Die Podiumsmitglieder werden gebeten, ein knappes Schlussstatement abzugeben.
  6. Der Moderator schließt das Podium und bedankt sich bei den Gästen.
Wandkarte der EU im Hintergrund
Folien der Gruppen
siehe Gesprächsleitfaden für den Moderator
Reflexion ca. 10 min. Auf die Diskussion wird im Unterrichtsgespräch zurückgeblickt.
  • Wie haben sich die Schüler in ihren Rollen gefühlt?
  • Was war das Besondere an der Gesprächssituation?
  • Haben sich vielleicht Positionen geändert? Welche Argumente waren überzeugend?
Abstimmung => Vergleich mit Stimmungsbarometer vom Beginn.
(Die Reflexionsphase kann auch in die nächste Stunde verlegt werden, wenn eine sich entwickelnde Dynamik auf dem Podium nicht vorzeitig abgebrochen werden soll. Die Reflexionsphase ist wichtig.
 

Im Rückblick auf die eigene Durchführung dieses Podiums in vier zehnten Klassen muss neben den weiter oben bereits erwähnten Wirkungen auf die Urteilsbildung der Schülerinnen und Schüler auch die besondere Atmosphäre der Förmlichkeit, des fairen Umgangs miteinander sowie der Spannung und Konzentration hervorgehoben werden, die während der Diskussion in den Lerngruppen beobachtet werden konnte. Die Erfahrung der formalisierten Gesprächssituation kann den Weg ebnen für die Betrachtung von Politik als eine ernsthafte (und nicht zuerst unterhaltsame) Angelegenheit, als tatsächliches Bemühen um die Bearbeitung von Problemen - fernab von medialen Inszenierungen, die sich in Begriffen wie "politischem Theater" oder "Weltbühne" wieder finden. Zur Atmosphäre hat auch beigetragen, dass das Podium in der Schulöffentlichkeit beworben und somit das Publikum über die Klasse hinaus erweitert wurde.

4. Ausgewählte Materialien

4.1 Material für die Befürworter eines Beitritts der Türkei zur EU

"Der Wert der Türkei für die EU liegt primär im Bereich der Außenpolitik. Die Stichworte sind Energiepolitik und Sicherheit. […] Bereits jetzt durchziehen Röhren mit turkmenischem, iranischem und sibirischem Gas die türkische Erde. Mittelfristig wird die Türkei zur wichtigsten Verteilerstelle der Öl- und Gasvorräte einer Region, deren Reserven Kuwait den Rang ablaufen. Pläne für den Weitertransport der Brennstoffe über den Balkan oder durch die Adria nach Europa liegen in der Schublade. Europa ist - stärker noch als die USA - einseitig von nahöstlichem Erdöl abhängig und hat ein vitales Interesse an sicheren Transportwegen. Und damit an der Türkei.[/S.359:] […] Gegen die Türkei ist eine effiziente europäische Außen- und Sicherheitspolitik weder in Süd- Osteuropa noch im Nahen Osten möglich, wo unter anderem die Existenz Israels durch die Türkei mit gesichert wird. Auch der Ausbau der europäischen Sicherheits- und Verteidigungsinitiative ist nicht ohne die Türkei zu haben. Sie ist ein Schlüsselmitglied der Nato, die sich aus verständlichen Gründen jedem Alleingang der EU in dieser Region widersetzt."
(Günter Seufert in: DIE ZEIT, 19. September 2002, S. 11)

"[…] Gerade eine voll in die EU integrierte demokratisch und ökonomisch stabile Türkei würde auf die Menschen und Staaten vor allem im Nahen und Mittleren Osten, aber auch in anderen islamischen Staaten als ein gelungenes Modell westlicher Prägung eine große positive Wirkung haben. Diese würde mittelfristig den Demokratisierungsprozess und die Übernahme des parlamentmischdemokratischen Systems in diesen Ländern befördern und zu mehr Stabilität, Sicherheit und wirtschaftlicher Prosperität führen, was auch der EU zugute käme."
(Hakki Keskin in: Frankfurter Rundschau, 26. November 2002, S. 18)

4.2 Material für die Gegner eines Beitritts der Türkei zur EU

"Weitere Kandidaten stehen vor der Tür, die keineswegs abgewiesen werden können oder sollen:
Rumänien Bulgarien, zu einem noch späteren Zeitpunkt die Balkanstaaten Vor diesem Hintergrund würde ein Beitritt der Türkei die EU vor nahezu unüberwjndliche Schwierigkeiten stellen, die lntegrationskraft Europas sprengen und die Akzeptanz der Bevölkerung überfordern. Die Gründe dafür liegen in der Größe des Landes, in seiner im Vergleich mit der EU sehr geringen Wirtschaftskraft sowie nicht zuletzt in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen, die EU und Türkei in der Vergangenheit durchlaufen haben. Mit jetzt schon 69 Millionen Einwohnern wäre die Türkei zum Zeitpunkt des Beitrjtts wohl der bevölkerungsreichste Mitgliedsstaat. Sie würde damit über die meisten Sitze im Europäischen Parlament sowie über die meisten Stimmen im EU-Ministerrat verfügen. Das Würde für die Strukturen der EU neuerlich gewaltige Veränderungen bedeuten."
(Edmund Stoiber in: Süddeutsche Zeitung, 11. Dezember 2002, S. 15)

"Wer die europäische Einigung vertiefen will, darf die EU nicht ohne Maß erweitern. Eine Erweiterung ohne Rücksicht auf die Geschichte wäre eine maßlose Erweiterung. Eine Erweiterung auf Kosten des Zusammenhalts würde den Westen nicht stärken. In einer Zeit, in der das offizielle Washington westliche Errungenschaften wie die Herrschaft des Rechts auch in den internationalen Beziehungen offen infrage stellt, muss Europa umso entschlossener an diesen Werten festhalten.
Das kann Europa nur gelingen, wenn es sich fester zusammenschließt. Eine Ausdehnung der EU über die Grenzen Europas hinaus würde das Gegenteil bewirken: nicht die Vertiefung der Union, sondern ihre allmähliche Auflösung. Die langfristigen Folgen einer solchen Entwicklung sind absehbar."
(Heinrich August Winkler in: DIE ZEIT, 7. November 2002, S. 6)

4.3 Material zu historischen und kulturellen Hintergründen

"Kaum einer der heutigen Europäer hat jemals in seiner Schule oder Kirche oder Synagoge gelernt, dass vor einem Jahrtausend die islamische Wissenschaft derjenigen der Europäer weit überlegen gewesen ist - dass zum Beispiel sie es war, die uns große Teile unseres Wissens von den Schriften der klassischen Griechen vermittelt hat; kaum einer weiß überhaupt etwas von der Geschichte und vom Inhalt des Islam, nicht einmal die gemeinsame Wurzeln in Abraham oder Moses sind uns bewusst. Wohl aber sind die meisten Europäer seit dem Mittelalter - dank der Kirche und den Kreuzzügen - in feindlicher Abneigung gegenüber dem Islam aufgewachsen. Und umgekehrt: Auch von islamischer Seite ist die Mahnung zu religiöser Toleranz eine ganz große Seltenheit.[/S.360] Im Islam fehlen die für die europäische Kultur entscheidenden Entwicklungen der Renaissance, der Aufklärung und der Trennung zwischen geistlicher und politischer Autorität. Der Islam hat auch deshalb - trotz 500 Jahren osmanischer Expansion - in Europa nicht Fuß fassen können; Albanien, Bosnien und das Kosovo sind Ausnahmen geblieben, dazu die Stadt Istanbul. Jedoch leben seit einigen Jahrzehnten in Europa viele Muslime - in Frankreich und Deutschland jeweils drei, in England anderthalb Millionen. Aber Integration, gar Assimilation ist bisher nirgendwo durchgreifend geglückt."
(Helmut Schmidt in: DIE ZEIT 50/2002, Online-Archiv: http://www.zeit.de/politik/leiter_schmidt)

"Was ist das, die europäische Identität? Macht sie sich an der Aufklärung fest, an der Sprache, am Glaubensbekenntnis? Die Aufklärung hat zum Beispiel auch das EU-Mitglied Griechenland und die Kandidaten Bulgarien und Rumänien kaum gestreift. An Sprachen ist die Union fast so reich wie der Kaukasus. Eint uns der Glaube? Der katholische Spanier hat mit dem protestantischen Finnen so wenig gemein wie der anglikanische Brite mit dem orthodoxen Griechen. Dennoch pilgern sie alle zu den hoch aufragenden Profanbauten von Brüssel und huldigen dieser sehr weltlichen Union europäischer Staaten. Warum sollten die muslimischen Türken dies nicht können? […]
Niemand käme auf die Idee, den bosnischen Muslimen ihre europäische Herkunft abzusprechen, nur weil sie den Ramadan feiern. Sind etwa die 2,5 Millionen türkisch-stämmigen Bürger in Deutschland nur Asiaten auf Besuch in Europa? Christentum und Islam taugen nicht für politische Grenzziehungen. Beide sind Teil der europäischen Geschichte."
(Michael Thumann in: DIE ZEIT, 51/2002, Online-Ausgabe)

4.4 Material zur gesellschaftlichen und politischen Vereinbarkeit

"Gemessen an der Begeisterung der Bevölkerung für die europäische Integration, müssten die Türken schon morgen EU-Bürger werden und die Briten austreten. Die emphatisch proeuropäische Regierung, welche die Türken gerade gewählt haben, will die Rechte ihrer Bürger auf EU- Niveau bringen. Was mit der Abschaffung der Todesstrafe im Sommer begann, soll mit einem Rechtsstaat nach Brüsseler Gardemaß enden. Die Kurden spüren schon jetzt die neuen Freiheiten. Warum sollten die Europäer diesen in der muslimischen Welt beispiellosen Elan mit einem Nein abwürgen? Es wäre eine historische Torheit."
(Michael Thumann in: DIE ZEIT, 5 1/2002, Online-Ausgabe)

taz: Herr Ceyhun, Sonntagabend waren im Fernsehen schockierende Szenen von einer Demonstration in Istanbul zu sehen. Frauen, die anlässlich des Weltfrauentages auf die Straße gingen wurden brutal zusammengeschlagen. Wird das politische Konsequenzen haben?
Ozan Ceyhun: Ja, wahrscheinlich - aber nur, weil es in allen europäischen Fernsehanstalten gelaufen ist.
taz: Gestern hielt sich Erweiterungskommissar OIli Rehn mit Ratsvertretern in Ankara auf, um den Fahrplan für die Beitrittsgespräche abzustecken. Gibt es da einen Zusammenhang? Gibt es Kräfte im Apparat, die diese Gespräche torpedieren wollen?
Ceyhun: Ach wo. da steckt gar kein politisches Kalkül dahinter. Für die Polizei waren das radikale Frauen und fertig. Die EU ist diesen Leuten piepegal. Sowas passiert in der Türkei jeden Tag. Das Verhalten der Polizei hängt allein davon ab, wer gerade den Einsatzbefehl hat. Erst am Samstag wurden in Ankara Demonstranten festgenommen. Meist erfährt die Öffentlichkeit halt nichts davon.
taz: Also haben die viel gepriesenen Reformen nicht gegriffen?
Ceyhun: Man kann das System nicht demokratisch machen, ohne die Strukturen zu ändern. Die jungen Polizisten werden jetzt gut ausgebildet. Aber die Chefs sind die alten geblieben, die gleichen Leute, die Folter für ein zulässiges polizeiliches Mittel halten.
taz: Wie sollte die EU angesichts dieser Strukturprobleme mit der Türkei umgehen?
Ceyhun: Die EU müsste viel konsequenter sein. Von dieser Regierung werden Dinge akzeptiert, die man bei keinem anderen Kandidatenland hinnehmen würde.[/S.361:]
taz: Reicht das Zugeständnis aus, die Vorfälle von Istanbul zu untersuchen?
Ceyhun: Nein. Man muss klar machen, dass es in den Verhandlungen auch um Menschenrechte geht. Im höheren Dienst sitzen massenweise Beamte, die nicht umdenken wollen. Wenn Fortbildung nicht hilft, müssen solche Polizisten vom Dienst suspendiert werden. Für eine Türkei innerhalb der Europäischen Union sind sie untragbar.
(Interview mit Ozan Ceyhun in: taz. 8. März 2005, S. 14)

4.5 Material zu ökonomischen und strategischen Aspekten

"Doch es geht nicht nur um die Glaubwürdigkeit der EU, sondern auch uni die Bedeutung der Türkei für Europa. Europa hat ein wirtschaftliches wie strategisches Interesse an einer Türkei, die ihren Weg in die westliche Moderne weiter geht und sich stabilisiert. Dies ist nicht zum Nulltarif zu erreichen. Dafür ist die faire Unterstützung der EU notwendig. Dies ist nicht einmal in materieller Hinsicht dermaßen notwendig, wie es im Falle der Osterweiterung in Kauf genommen worden ist. Langfristige Wachstumschancen des EU-Marktes sind mit zunehmender wirtschaftlicher Stabilität der Türkei außerordentlich hoch. Trotz der harten Wirtschaftskrjse bescherte die seit 1996 bestehende Zollunion mit der Türkei der EU bisher einen Handelsüberschuss von rund 60 Mrd. US-Dollar."
(Faruk Sen in: ntv-online, 12. Dezember 2002)

"[…] Für Washington geht es seit Jahrzehnten um die feste Einbindung der Türkei in das amerikanische geopolitische Instrumentarium […] langfristig [geht es] um möglichst weit gehende Identität der Mitgliedschaft in EU und NATO, um die Steuerung beider Verbände durch Washington wesentlich zu vereinfachen. […]
Die Türkei hat nicht nur kurze gemeinsame Grenzen mit Griechenland und Bulgarien, sondern auch längere Grenzen mit dem Irak, mit Syrien, dem Iran, Georgien und Armenien. Außerdem ist die Türkei, gemeinsam mit dem Irak, belastet mit dem Problem des unterdrückten 20-Millionen-Volkes der Kurden, denen die Siegermächte des Ersten Weltkrieges kein eigenes Territorium zugestanden hatten; jede Destabilisierung des Irak wird den Nationalismus der in der Türkei lebenden Hälfte des kurdischen Volkes abermals anstacheln.
Die sich durch Jahrzehnte hinziehende Gegnerschaft Russlands (deshalb seinerzeit der Beitritt der Türkei zur Nato). die verständliche Feindschaft der Armenier [wegen des von der Türkei bis heute verdrängten Völkermordes an bis zu 1,5 Mio. Armeniern im Jahr 1915] oder die zu erwartenden strategischen Auseinandersetzungen über Rohrleitungen und Häfen für Öl und Gas aus Zentralasien komplettieren die Umrisse der geopolitischen Interessen Ankaras. Wer diese Interessen in den Rahmen einer "gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik" der EU einfügen wollte, der könnte in einer Krise den Zusammenbruch der EU riskieren"
(Helmut Schmidt in: DIE ZEIT 50/2002, OnlineArchiv: http://www Zeit de/politik/leiter schmidt)

4.6 Aus dem Gesprächsleitfaden für den Moderator

Vorstellung der Diskutanten (Biografien) Mögliche Fragen des Moderators
Dr. …………………………………………., MeP
  • seit der Europawahl vom vergangenen Jahr Mitglied des EU-Parlaments
  • dort für die CDU in der Fraktion der Europäischen Volkspartej (gemeinsame Fraktion der europäischen Konservativen Parteien)
  • in den vergangenen Jahren innerparteilich aktiv gewesen in der CDU - Spezialgebiet: Europapolitik
  • Warum ist Ihre Partei gegen einen Beitritt?
  • Ist die EU ein Club der Christen?
  • Wie würden Sie sich eine "privilegierte Partnerschaft" vorstellen wie Ihre Parteichefin Angela Merkel sie vorschlägt?
Dr. ……………………………………..
  • Mitarbeiter am Lehrstuhl für Orientalistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg seit 2001
  • abgeschlossene Promotion zum Thema: "Der Orient und die Moderne: Fallstudien zur Aufklärung im Islam"
  • Kann man im Islam in der Türkei bereits von einer Aufklärung sprechen?
  • Verdanken wir dem Islam in der Vergangenheit nicht eine ganze Menge?
Prof. Dr. ……………………………………..
  • forscht und lehrt am Fachbereich für Politikwissenschaft an der Universität Jena seit 1996
  • zuletzt erschien das Buch mit dem Titel: "Die ökonomische und sicherheitspolitische Integration Europas - Chancen und Risiken"
  • Welchen Weg würden Sie europäischen Politikern vorschlagen?
  • Welche Chancen und Risiken meinen Sie in Ihrem letzten Buch?
Herr/Frau ………………………………………………………………..
  • arbeitet seit 7 Jahren für die EU-Kommission in Brüssel
  • Ist u.a. verantwortlich für die Überwachung von politischen und gesellschaftlichen Reformbestrebungen von Beitrittskandidaten
  • war zuletzt im Februar in der Türkei, um sich für die Kommission ein Bild über die Fortschritte Ankaras zu machen
  • Wie weit ist denn die Türkei in punkto Abschaffung von Folter und Schutz von Minder- helfen?
  • Welche Stimmung haben Sie bei Ihrem Besuch in der türkischen Bevölkerung wahrgenommen - in Bezug auf die EU?
Herr/Frau ……………………………………..,MdB
  • ist seit 1984 bei den Grünen und seit 1998 Mitglied des deutschen Bundestages
  • In der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist er/sie europapolitische(r) Sprecher(in)
  • in den Medien ist Herr/Frau …………………………immer wieder als Befürworter eines Beitritts der der Türkei aufgetreten
  • Warum ist Ihre Partei für einen Beitritt?
  • Sie wollen die Türkei nach all den Jahren nicht hängen lassen. Was erhoffen Sie sich von einem Beitritt -sowohl für die EU als auch für die Türkei?

5. Literatur

Breit, Gotthard (1999): Perspektivenwechsel. In: Mickel, Wolfgang W.. Hg. Handbuch zur politischen Bildung. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S.384-388.

Große Hüttmann, Martin (2005): "Ein freudloses Ja der EU zur Türkei": Die Entscheidung der Europäischen Union über Beilrittsverhandlungen mit der Türkei. In: Gesellschaft - Wirtschaft - Politik. Sozialwissenschaften für politische Bildung. Heft 2/2005, S. 149-161.

Gugel, Günther (2000): Stimmungsbarometer. In: Kuhn, Hans-Werner; Massing, Peter. Hg. Lexikon der politischen Bildung Bd. 3: Methoden und Arbeitstechniken. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, S. 177-363.[/S.363:]

Handwerger, Manfred. Hg. (2003): Buchners Kolleg Politik. Europa im 21. Jahrhundert. Bamberg: C.C. Buchner, S. 160-166.

Hufer, Klaus-Peter (2000): Podiumsdiskussion. In: Kuhn, Hans-Werner; Massing, Peter. Hg. Lexikon der politischen Bildung Bd. 3: Methoden und Arbeitstechniken. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, S. 130.

Hufer, Klaus-Peter (2001): Podiumsdiskussion. In: http://www.sowi-online.de/methoden/dokumente/podiumsdiskussion-hufer.htm, sowi-online e.V., Bielefeld (download 3.5.2005)

Kuhn, Hans-Werner (2004): Die Talkshow. In: Frech, Siegfried; Kuhn, Hans-Wernner; Massing Peter. Hg. Methodentraining für den Politikunterricht. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, S. 117-144.

Zimmermann-Steinhart Petra (2003): Sind Beitrittsverhandlungen der EU mit der Türkei sinnvoll? In: Gesellschaft - Wirtschaft - Politik. Sozialwissenschaften für politische Bildung. Heft 1/2003. S. 89-97.

Dieser Text ist unter gleichem Titel erschienen in: Gesellschaft - Wirtschaft - Politik, Heft 3/2005, S.353-363.
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