Die geschlechtsspezifische Einmündung in Ausbildungsberufe betrifft demnach junge Männer wie Frauen. Nur gibt es mehr männlich als weiblich dominierte Berufe und somit mehr Ausbildungsmöglichkeiten für junge Männer.
75 % der jungen Männer erhalten eine berufliche Qualifizierung in einem männlich dominierten Ausbildungsberuf, 42 % der jungen Frauen in einem weiblich dominierten Beruf (vgl. Freistaat Thüringen (Hrsg.) (2001), Kap. 1.6). Der Anteil junger Männer, der in gemischt besetzten Berufen eine Ausbildung durchläuft, ist kleiner als bei jungen Frauen. Auch dringen Männer mit rund 6 % seltener in überwiegend weiblich besetzte bzw. dominierte Ausbildungsbereiche ein als umgekehrt Frauen mit 19 % in überwiegend männlich besetzte bzw. dominierte Ausbildungsdomänen. Die These einer geschlechtsspezifischen Einmündung in Ausbildungsberufe trifft damit auf junge Männer deutlich stärker zu als auf junge Frauen.
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Weibliche Auszubil- |
Männliche Auszubil- dende West |
Weibliche Auszubil- |
Männliche Auszubil- |
Alle weiblichen Auszubil- |
Alle männlichen Auszubil- |
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Männlich dominierte Berufe 0 - 20 % weibliche Azubis |
9 |
73 |
19 |
84 |
11 |
74 |
Überwiegend männlich besetzte Berufe 20 % - 40 % weibliche Azubis |
8 |
9 |
6 |
5 |
8 |
8 |
Gemischt besetzte Berufe 40 % - 60 % weibliche Azubis |
25 |
12 |
21 |
6 |
24 |
11 |
Überwiegend weiblich besetzte Berufe 60 % - 80 % weibliche Azubis |
15 |
4 |
19 |
3 |
16 |
4 |
Weiblich dominierte Berufe 80 % - 100 % weibliche Azubis |
44 |
2 |
36 |
2 |
42 |
2 |
Insgesamt |
100 |
100 |
100 |
100 |
100 |
100 |
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 3; Berechnungen des BIBB.
Im Osten liegt der Frauenanteil in männlich dominierten Berufen mit 19 % doppelt so hoch wie im Westen. Schulabgängerinnen in den neuen Ländern erhalten häufiger als in den alten Ländern eine Ausbildung in landwirtschaftlichen Berufen oder Gastronomieberufen, die zu den männlich dominierten Berufen gehören. In den gewerblich-technischen Berufen ist der Frauenanteil im Osten jedoch etwa so niedrig wie im Westen (Berufsbildungsbericht 2001). (9)
Unterschiede bestehen nach Ost und West bei den weiblich dominierten Berufen: Der Anteil junger Frauen in frauentypischen Ausbildungsberufen liegt im Osten mit 36 % unter dem junger Frauen im Westen mit 44 %, da der Dienstleistungs- und Bürobereich in den neuen Ländern noch nicht den Umfang wie in den alten Bundesländern erreicht hat. Dies spiegelt sich auch darin, dass im Osten nur rund jeder zwanzigste (weibliche bzw. männliche) Auszubildende im Bereich der freien Berufe ausgebildet wird, im Westen aber jede(r) Zehnte.