Ausbildung und Beruf sind im Leben junger Frauen zentral. Die Mehrheit wünscht Ausbildung, Beruf und Familie realisieren zu können. So beabsichtigen rund zwei von drei jungen Frauen unmittelbar oder mittelbar nach dem Schulabschluss eine duale Ausbildung aufzunehmen (Fischer/ Schulte 2001). Ähnlich hoch liegt der Anteil von Schulabgängerinnen ausländischer Herkunft mit dieser beruflichen Planung (vgl. 3.1).

Doch nur rund 40 % der Auszubildenden im dualen System sind weiblichen Geschlechts.

Junge Frauen nutzen zwar auch häufiger als junge Männer Bildungsangebote von Vollzeitberufsschulen, die einen anerkannten Berufsabschluss ermöglichen, sie münden aber zum Teil auch in Bildungsgänge der Berufsschulen, die nicht zu einem anerkannten Berufsabschluss führen, sondern "Warteschleifen" bedeuten.

  • 48 % der Bewerber um eine Ausbildungsstelle bei der Bundesanstalt für Arbeit in 2001/ 2002 sind junge Frauen. Genauso hoch ist ihr Anteil bei den unversorgten Lehrstellenbewerbern. Das heißt trotz besserer Schulabschlüsse als die männliche Vergleichsgruppe bleiben Schulabgängerinnen gleich häufig wie männliche Schulabgänger ohne eine Lehrstelle. (7)
  • Rund 55 % der jungen Frauen eines Altersjahrgangs durchlaufen 2000 eine Ausbildung im dualen System - rund 75 % ist der Anteil bei den jungen Männern. Deutlich darunter mit 33 % liegt der Anteil junger Frauen mit ausländischem Pass, denen es gelingt in eine duale Ausbildung einzumünden und damit seltener als männliche Jugendliche ausländischer Herkunft (44 %), aber auch wesentlich seltener als junge deutsche Frauen.

Das duale System bietet männlichen Schulabgängern auch weiterhin deutlich bessere Chancen einer qualifizierten Berufsausbildung als jungen Frauen, obgleich Schulabgängerinnen - deutscher wie ausländischer Nationalität - häufiger weiterführende Schulabschlüsse erreichen als die jeweilige männliche Vergleichsgruppe (Berufsbildungsbericht 2000).