Beispiel der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz

Die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz (PHZ) vereint die Bildung von Lehrkräften für die Volksschule der zentralschweizer Kantone. Die PHZ hat ihren Betrieb erst im letzten Jahr aufgenommen. Die zehn Professionsstandards werden als – "phasenübergreifende" – Grundlage für die Grundausbildung, die Berufseinführung und die Weiterbildung verstanden (PHZ 2004). Sie sind eine Adaption der weiter unten beschriebenen amerikanischen INTASC–Standards.

Die Lehrperson …

  • versteht die Fachinhalte
  • versteht Entwicklungsprozesse
  • versteht Unterschiede im Lernen
  • verwendet und entwirft Unterrichtsstrategien
  • moderiert und leitet an
  • kommuniziert und präsentiert
  • plant und evaluiert
  • beurteilt und fördert
  • reflektiert ihre eigene Erfahrung
  • nimmt Einfluss auf das Umfeld

Abb.1: Standards in der Bildung von Lehrkräften

 

Diesen zehn Standards werden "Teilkompetenzen" zugeordnet. "Diese Differenzierung dient der Präzisierung der Kompetenzen, die innerhalb eines bestimmten Standards angestrebt werden" (PHZ 2004, S. 1). Dem Standard "moderiert und leitet an" wird beispielsweise Teilkompetenz "nützt Lernzeit" zugeordnet. Außerdem werden jeder Teilkompetenz "Niveaus" von "0" bis "3" zugeordnet, die den Erwerb dieser Kompetenzen abbilden sollen. Das Niveau "0" zu "nützt Lernzeit" wird beispielsweise beschrieben als "verliert häufig den Zusammenhang zwischen Lernziel und Lernzeit". Das Niveau "3" wird demgegenüber beschrieben als "setzt Zeit und Material klar, lernzielgerecht in hohem Mass individualisierend ein und nutzt Lernzeit angemessen für Lernbegleitung".

"Die professionellen Fähigkeiten werden allmählich von der Novizenstufe bis zur Stufe der Berufsreife aufgebaut. … Der Aufbau dieser Kompetenzen ist in Form von Leistungsniveaus differenziert abgebildet. … Im Rahmen der Grundausbildung kann das Niveau 3 nur teilweise angestrebt und erreicht werden, das Niveau 0 bezeichnet nicht erfüllte Leistungen. Die Erweiterung der Kompetenzen auf Niveau 3 wird vornehmlich im Rahmen der Berufseinführung und der Weiterbildung angesiedelt" (PHZ 2004, S. 1). Den einzelnen Niveaus werden noch Beobachtungskriterien zugeordnet, die insbesondere bei Unterrichtsbeobachtungen zur Anwendung kommen. Diese sind Teil eines Portfolios. Damit wird versucht, eine Brücke zwischen den normativen Vorgaben, den Situationen des Handelns von Lehrkräften und dem Assessment zu schlagen. [/S. 2:]