Politische und historische Bildung verlieren
Die Fächer Politik und Geschichte gehören zu den Verlierern der bildungspolitischen Reformen der Post-PISA-Ära. Aufgeschreckt von den Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudien wandten sich die Kultus- und Schulbehörden vor allem den MINT-Fächern zu. Das Fehlen von Lehrkräften in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften/Technik führte denn auch an den Universitäten zu verstärkter Werbung um Lehramtsstudierende in den entsprechenden Fächern.
WeiterlesenSchüler*innen in NRW gegen neues Fach Wirtschaft: „Bildungsministerium regiert an uns vorbei!“
Die Landesschüler*innenvertretung NRW (LSV NRW) lehnt die Einführung eines Fachs Wirtschaft, auch im Gewand des Schwerpunktfachs “Wirtschaft/ Politik”, ab. Das Anliegen der Frau Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) stößt auch außerhalb der LSV NRW auf viel Kritik, dennoch stürzt sich die Landesregierung nun mit neuem Tatendrang auf dieses Vorhaben. Statt ein eigenes Fach “Wirtschaft” einzuführen, beabsichtigt das Bildungsministerium, das Fach Politik/ Wirtschaft durch ökonomischen Schwerpunkt umzuformen. Über konkrete Lehrplaninhalte schweigt das Ministerium auch auf Nachfrage beharrlich, trotzdem ist abzusehen, dass der Anteil der politischen Bildung zugunsten “ökonomischer Bildung” sinken wird.
WeiterlesenDer Verrat der Schüler– der Verrat an den Kindern
Nein, nicht alle Sympathisanten, Wähler, Mitglieder, Landtags-und Bundestagsabgeordneten der AfD sind rechtsextrem, wenn es auch diesbezüglich starke Strömungen in der Partei und ihrer Anhängerschaft gibt. Mit den Meldeplattformen gegen Lehrkräfte und Dozenten, die Kritik an der AfD und an Äußerungen ihrer Repräsentanten üben, schließen die Landesverbände der AfD jedoch an erprobte Instrumente des Nationalsozialismus und autokratischer Regime im Allgemeinen an.
WeiterlesenÖsterreichische Wirtschaftswissenstests auf dem Prüfstand – oder: Täglich grüßt das Murmeltier
An österreichischen allgemeinbildenden Schulen wird sozioökonomische Bildung vornehmlich im Integrationsfach „Geographie und Wirtschaftskunde“ gefördert, in dem der in gesellschaftlichen Kontexten räumlich und wirtschaftlich handelnde Mensch – also ausdrücklich auch Schüler/innen und ihre Lebenswelten – im Zentrum steht. Wirtschaft wird als gesellschaftlich eingebettet und mitgestaltbar verstanden, weswegen auf Emanzipation, Partizipation, Kritikfähigkeit und reflektierte Weltaneignung von jungen Menschen abgezielt wird. Salopp kann das mit der Formulierung „Wirtschaftswissen allein ist zu wenig“ umrissen werden. Es wird daher im Folgenden der Frage nachgegangen, ob österreichische Wirtschaftswissenstests diese komplexe fachdidaktische und unterrichtspraktische Schwerpunktsetzung adäquat erfassen können.
WeiterlesenZum Angriff der AfD auf die Freiheit der politischen Bildung
Das so genannte „Informationsportal Neutrale Schulen Hamburg“, mit dem die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft zur anonymen Denunziation von Lehrerinnen und Lehrern aufruft, hat reichlich Reaktionen in der Öffentlichkeit erzeugt. Damit hat es für die AfD den gewünschten politischen Effekt bereits geliefert. Auf Kritik stößt diese Aktion etwa im Beitrag „Grundkurs Einschüchterung“ von Paul Munzinger in der Süddeutschen Zeitung vom 21.9.2018 oder in Tim Engartners Gastbeitrag „Ohne Angst gegen die AfD“ in Zeit Online vom 23.9.
WeiterlesenVom Umgang mit der AfD im (Politik-)Unterricht. Wie sollen sich (Politik-)Lehrer/innen bezüglich der AfD im Unterricht verhalten?
Verschiedene Vorfälle, die unlängst für mediale Aufmerksamkeit gesorgt haben, geben Anlass, sich dieser Frage zu widmen. So hat etwa die AfD Hamburg vor, eine Online-Plattform einzurichten, auf der Schüler/innen Lehrkräfte melden sollen, die durch „Hetze, Stimmungsmache und Falschbehauptungen“ (AfD Fraktion Hamburg 2018) gegenüber der AfD aufgefallen seien. Solche Lehrkräfte – so wird behauptet – „verstoßen dabei gegen das Neutralitätsgebot“ (ebda.), weswegen sie, wie auch immer, zur Rechenschaft gezogen werden sollen.
Weiterlesen